-
Mit unserem Guide tracken wir unseren ersten Leoparden. Im hohen Gras ist er gut getarnt.
Okonjima Bush Camp -
Buschfeuer färben den Himmel dunkel, ein Oryx streift durch das trockene Gras der Ebene.
Etosha Nationalpark -
Am Horizont streifen Wildebeests in der flirrenden Hitze durch die trockene Etosha Salzpfanne.
Etosha Nationalpark
Das ehemalige Deutsch-Südwestafrika ist der perfekte Einstig, um den Kontinent kennen zu lernen. Ein wenig Abenteuer, wilde Tiere, freundliche Menschen und eindrucksvolle Landschaften liegen vor uns.
Anreise
Namibia
Von Stuttgart nach Windhoek
Namibias Norden
Wir wollen uns mit dem Nötigsten eindecken und beschließen, in Okahandja einen Supermarkt aufzusuchen. Wir parken direkt davor und es kommt sogleich ein Schwarzer auf uns zu, der uns versichert, auf den Wagen aufzupassen. Den Fotorucksack nehmen wir mit zum Einkaufen, wir trauen der ganzen Sache hier irgendwie doch nicht so ganz. Und als wir zwischen den Regalen Sandwichzutaten suchen, fällt es uns auf: Wir sind die einzig Weißen weit und breit. Irgendwie ein komisches Gefühl. Wieder draußen bekommt unser Parkwächter einen Dollar und wir fahren weiter.
Neben der Straße hat es ab und an ein paar Picknickplätze und wir machen bald Rast. Im Verlauf unserer Reise sehen wir jedoch niemanden, der irgendwo im ganzen Land an diesen Plätzen mal eine Pause gemacht hätte. Nur die bleichen Touristen aus Deutschland mal wieder!
Okonjima
Nature Reserve
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Okonjima Nature Reserve, wir verlassen die Hauptstraße und fahren zum ersten Mal mit unserem Geländewagen die 30 km über die roten Sand- und Staubstraßen der 5.400 Hektar großen Anlage bis zur Lodge. Wir werden herzlich empfangen, es gibt einen kühlen Eistee und wir beziehen nur kurz unser Zimmer, denn wir gehen gleich auf Safari!
Der erste Gamedrive
Auf dem Parkplatz steht schon der offene Land Rover, liebevoll nur „Landy“ genannt, mit 3 Sitzbänken - also für 9 Personen. Wir sind heute nur zur viert unterwegs und treffen ein Ehepaar aus Deutschland, das zum Abschluss ihres Namibiaaufenthalts in Okonjima ihre letzte Geländefahrt macht. Amüsiert schauen sie uns zu, wie sehr wir uns über unsere erste Giraffe freuen, die ein paar Meter entfernt an trockener Vegetation knabbert. Wir freuen uns einfach über jedes Tier, das unseren Weg kreuzt. Das Gelände ist hügelig und ein Weg so gut wie nicht vorhanden.
Unser Guide fährt langsamer und zeigt uns eine Gazelle, die im Baum hängt. Sicheres Zeichen für erhöhte Leopardendichte in der Gegend! Und tatsächlich sehen wir dann auch das mächtige Tier unter dem Baum im Dickicht. Wir fahren so gut es geht an das Tier heran und beobachten es, wie es sich von seiner Fressorgie erholt. Es ist warm und der Leopard ist erschöpft und hechelt stark.
Was für ein Exemplar!
Da werden sogar unsere Mitfahrer nervös - scheinbar fehlte diese Sichtung auf der Liste! Wir amüsieren uns ein wenig über diese Liste und wissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir bald unsere eigene haben werden …
Auf dem Rückweg stolpern noch ein paar Perlhühner über den Weg und wir freuen uns, dass wir so viel gesehen haben.
Der Leopard aus dem Bilderbuch
Kurz vor der Lodge biegen wir aber noch mal ab und hören, dass es noch einen weiteren Leopard (ein Weibchen) in der Nähe hat. Unser ungeübtes Auge entdeckt sie natürlich erst, als wir ihr beinahe über den Schwanz fahren. Der zuckt nervös hin und her - sie sei im „Jagd-Modus“ wird uns gesagt.
Unbeeindruckt von unserer Anwesenheit posiert das Tier für ein paar Sekunden und schaut Anny durch das Tele direkt in die Augen. Und klick - das Bild des Tages ist gemacht! Elegant schreitet der Leopard an unserem Wagen vorbei und wir fragen uns, was eigentlich passiert, wenn so ein Tier mal auf die Idee kommt, kurz zu uns auf die Bank zu hüpfen. Der Fahrzeug ist ja schließlich auf allen Seiten offen. Berauscht von den fantastischen Sichtungen, genießen wir den heutigen „Game Drive“ mit einem „Sundowner“ auf der Motorhaube. Wir stehen beisammen, genießen den Sonnenuntergang und schlürfen an unserem Windhoek Lager oder Gin & Tonic.
Zurück in der Lodge finden wir uns ein, um im Gemeinschaftsgebäude mit allen Gästen das Abendessen einzunehmen. Es ist für alle Anwesenden ein wenig ungewohnt, zusammen an einem großen Tisch zu sitzen. Aber die Runde aus Deutschen, Holländern und Briten ist nett und jeder hat eine andere Safari-Geschichte zu erzählen. Kurz darauf fallen wir wie Steine ins Bett - Jet Lag haben wir zwar nicht, aber im Flieger war der Schlaf nicht wirklich erholsam und die lange Autofahrt auf ungewohntem Terrain und anderer Straßenseite war extrem anstrengend.
Geparden an Tag 2
Es ist weit vor Sonnenaufgang, als wir die Landies erklimmen. Diesmal fahren wir vollbesetzt mit mehreren Fahrzeugen hinaus. Da unser Gefährt aber einen Platten hat, verzögert sich die Abfahrt um ca. 15 Minuten, bis der neue Reifen drauf ist. Somit ist der Konvoi schon lange weg und wir machen uns alleine auf den Weg. Vielleicht ganz gut so, denn die anderen suchen vergeblich die Geparden, von denen wir zumindest schon mal einen geortet haben.
Kurz nach der Dämmerung steigen wir aus und laufen durch den Busch, gepuffert zwischen den Guides, die lediglich mit einem soliden Hickory-Stiel „bewaffnet“ sind. Leise sind wir nicht gerade unterwegs, aber schon bald entdecken wir einen Geparden im hohen Gras. Der schnurrt wie eine Katze - eben nur in groß. Und gibt uns deutlich zu verstehen - bis hier hin und nicht weiter. Wir respektieren das und beobachten ihn gebannt bei seiner Morgentoilette, wie er sich reckt und streckt und sein Fell säubert. Und das alles ca 8 m weit entfernt. Zum Greifen nah - fantastisch!
Vom Waterberg-Plateau hat man einen fantastischen Blick in die Weite der Landschaft Namibias.
Kleiner Umweg zum Waterberg
Das Mushara Bush Camp
Um 22:00 Uhr erreichen wir endlich das Mushara Bush Camp. Noch im Scheinwerferlicht unseres Autos werden wir herzlich begrüßt, unser Gepäck wird in unser Safari-Zelt gebracht und wir werden aufgefordert, uns sofort zum Abendessen einzufinden. Es ist wieder ein Gemeinschaftsgebäude, diesmal mit kleineren Tischen. Auch dieses Gebäude ist an allen Seiten offen und wir sitzen gemütlich an einem rustikalen Tisch und freuen uns über ein leckeres Antilopensteak im Schein einer Petroleumlampe. Dazu noch ein kräftiger Rotwein und die Strapazen der Anfahrt sind schnell vergessen.
"Unser erstes Glamping-Abenteuer im Mushara Bush Camp am Rande des Etosha-Nationalparks ist bis heute eines unserer Afrika-Highlights."
Unser 'Zelt' ist der Hammer! Ein Safari Zelt aus Segeltuch, ca. 4.5 x 10 m groß mit angeschlossener Nasszelle am Ende. Und die ist sogar gemauert. In der Mitte steht ein Doppelbett mit Stahlrahmen, über das ein Moskitozelt gespannt ist. Am Eingang gibt es eine Sitzgruppe aus 2 Sesseln und einer kleinen Couch am Fussende des Bettes. Die „Fenster“ des Zeltes sind alle mit Moskitonetzen versehen, und wenn man will, kann man mit aufgerollten Stoffbahnen die Öffnungen schließen. Wir haben uns dagegen entschlossen und wachen am nächsten Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Mit der kleinen Kaffeemaschine machen wir uns jeweils einen Becher, den wir mit raus auf unsere Terrasse nahmen und beobachteten, wie das Land um uns herum erwacht.
Wir lassen die Zeltbahnen an den 'Fenstern' offen und werden mit einem fantastischen Sonnenaufgang am nächsten Morgen belohnt.
Auf Safari!
Nachdem wir den Morgen gefaulenzt haben gehen wir am Nachmittag auf einen Gamedrive und fahren 9 km an das „Namutoni Gate“, den Ost-Eingang des Etosha National Parks.
Koinachas
Chudop
Löwe? Moment –
trotz Fernglas können wir das Tier nicht ausmachen.
Kalkheuwel
Wenn die Temperaturen abklingen, sind die Tiere an den Wasserlöchern schön im Licht der untergehenden Sonne zu beobachten.
Klein Namutoni
Gegen Abend fahren wir zurück über den kleinen Doringdraai Loop direkt an der großen Salzpfanne vorbei, an einem Teil, in dem noch ein paar Zentimeter Wasser stehen. Die Sonne steht jetzt schon tief und taucht alles in goldene Farben. Unseren „Sundowner“ nehmen wir am Klein Namutoni Wasserloch ein, dort haben sich gerade 8 Giraffen eingefunden und beginnen ein wenig unbeholfen vom Wasser zu trinken. Die Vorderläufe müssen ziemlich weit gespritzt sein, damit der lange Hals zum Wasser gelangen kann. Zu lange sollte das Tier das nämlich nicht machen, nach 5-6 Minuten macht der Blutdruck das nicht mehr mit und die Giraffe fällt dann in Ohnmacht. Aber zu unserer Überraschung gibt es wahre Ballettkünstler unter der Gruppe; das Wiederaufrichten ist nämlich nicht so einfach. Und so gibt es verschiedene Techniken. Erst der eine Fuß, und dann der andere oder eben ein eleganter Hüpfer von der Grätsche in den Stand. Als das Wasserloch dann noch von einer Herde Perlhühner bevölkert wird, machen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Camp, wo das Abendessen auf uns wartet.
Auf dem Weg nach Halali
Das heutige Ziel liegt ca. in der Mitte des Etosha Nationalparks. Wir schauen uns kurz das Namutoni Fort an, wollen aber wieder schnell auf den Weg, um Tiere zu spotten. Die Wasserlöcher von gestern lassen wir hinter uns und fahren durch die Grasfelder an der Salzpfanne entlang und sehen Zebras und Antilopen durch die Gräser ziehen, hier und da einen Vogelstrauß. Am Ngobib Loop ist das ganze Land schwarz und verkohlt. Große Brände plagen zur Zeit den Nationalpark, am Horizont ist der Himmel durch mehrere Rauchsäulen dunkel verfärbt.
Elefanten machen sich zum Sonnenuntergang auf den Weg zum Wasserloch.
Etosha Lookout
Die Etosha Salzpfanne
die den Etosha Nationalpark so berühmt macht.