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  • Ruhig fließt der Sabie River in der Abendsonne an uns vorbei.

    Malerisch
  • Endlich haben wir den farbenprächtigen Carmine Bee-Eater vor die Linse bekommen.

    Erwischt!

Endlich sind wir wieder in Südafrika. Diesesmal stehen der Norden des Krüger-Parks, die Küste in KwaZulu Natal und die Drakensberge auf dem Programm.

Südafrika

Der Kruger Nationalpark

Der Kruger-Nationalpark ist das größte Wildschutzgebiet Südafrikas. Er liegt im Nordosten des Landes in der Landschaft des Lowveld auf dem Gebiet der Provinz Limpopo sowie des östlichen Abschnitts von Mpumalanga. Seine Fläche erstreckt sich vom Crocodile-River im Süden bis zum Limpopo, dem Grenzfluss zu Simbabwe, im Norden. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 350 km, in Ost-West-Richtung ist der Park durchschnittlich 54 km breit und umfasst eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern. Damit gehört er zu den größten Nationalparks in Afrika.

Das Schutzgebiet wurde am 26. März 1898 unter dem Präsidenten Paul Kruger als Sabie Game Reserve zum Schutz der Wildnis gegründet. 1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark und wurde in seinen heutigen Namen umbenannt. Im Park leben 147 Säugetierarten inklusive der „Big Five“, außerdem etwa 507 Vogelarten und 114 Reptilienarten, 49 Fischarten und 34 Amphibienarten.

Quelle: Wikipedia
Kruger NP Quick Map

© Flying Cow

Anreise

Für Micha beginnt der Urlaub mit einer Geduldsprobe. Einen Tag vor Weihnachten ist der Verkehr unerträglich, und vom Flughafen in Johannesburg bis zum ersten Übernachtungsstop in Polokwane braucht er doppelt so lange wie ursprünglich geplant. Am nächsten Tag geht es für Micha weiter auf der N1 zum Pafuri Gate – dem nördlichsten Eingang des Kruger Nationalparks. Auch heute steckt er den ganzen Weg im Stau und kämpft sich Kilometer um Kilometer durch die vorweihnachtliche Blechlawine.
Währenddessen sitzt Anny seit 8 Uhr morgens am Gate und hofft, dass Micha von Polokwane aus die 3-stündige Fahrt früh antritt. Es gibt keinerlei Netz, deshalb haben wir das letzte Mal vor 2 Wochen miteinander gesprochen. Nach 4 Stunden Wartezeit schauen die 3 Parkangestellten schon mitleidig und fragen, ob auch sicher jemand zum Abholen kommt. Einer bietet sich an, mit Anny in Richtung des nächsten Ortes auf einen Hügel zu laufen, von dem es den besten Empfang in der Umgebung gibt. Also lässt Anny ihr gesamtes Hab und Gut inkl. Ausweis, Geld und Kamera am Parkeingang zurück und läuft mit dem Mann durchs Gebüsch auf den Hügel – und tatsächlich – einen Balken Empfang! Sofort versucht sie, Micha zu erreichen, aber er geht nicht ans Telefon. Beim zweiten Versuch gibt es schon kein Freizeichen mehr. Verflixt. Dann wieder zurück ans immerhin klimatisierte Gate.
Gegen nachmittag wird nicht nur Anny, sondern auch alle Parkranger nervös, wahrscheinlich haben sie Angst, dass sie Anny einen Schlafplatz für die Nacht anbieten müssen. Wir versuchen nochmal, Micha zu erreichen. Diesmal nehmen wir das Auto eines der Mitarbeiter und fahren in den nächsten Ort. Und tatsächlich, Micha ist an der Strippe und erzählt, dass er seit 6 Stunden fährt und immer noch im Stau steht. Er braucht noch ca. 1 h. Immerhin ist er auf dem Weg! 1 Stunde später fährt er tatsächlich auf den Parkplatz und wir wissen gar nicht, wer erleichterter ist, dass er endlich da ist – wir oder die Parkranger! Er wird auf jeden Fall von allen Seiten freudestrahlend begrüßt.
Jetzt noch kurz den Papierkram erledigen und los geht's!

Südafrika, Teil I

Kruger National Park

Von Nord nach Süd

Wir verstauen alles im Wagen und machen uns nach der Registrierung auf der Punda Maria Road langsam Richtung Süden auf.
Kurz nachdem wir den Luvuvhu überquert haben, entdeckt Anny einen Leoparden im Baum am Rande der Straße. Eigentlich sind wir noch gar nicht im Safari-Modus, weil wir uns gerade erst wieder getroffen haben und so schrauben wir in aller Hektik die richtige Optik auf die Kamera und beobachten das Jungtier, das sichtlich nervös und unsicher ist.
Wir genießen den Moment und sind eigentlich erleichtert, dass sich das Tier dazu entscheidet, weiter zu ziehen, denn das müssen wir nun auch. Der Abend kündigt sich bereits an und wir müssen noch unsere Etappe bis zum Punda Maria Rest Camp schaffen. Und wer weiß, was wir noch zu sehen bekommen …

Der Reisepass ist weg!

Als Micha sich im Camp einschreiben möchte, bemerkt er, dass sein Pass weg ist. Wir erledigen erst einmal alle Formalitäten und beziehen dann unseren Bungalow, stellen aber dann im Anschluss komplett das Auto auf den Kopf um das verflixte Reisedokument zu finden. Inzwischen haben wir auch schon mit unseren neuen Freunden am Parfuri Gate telefoniert, aber die wissen von nichts oder wollen so kurz vor Feierabend mit dieser Sache auch nichts mehr zu tun haben.
Verflixt - das hat uns gerade noch gefehlt. Gefühlt ist das der Super-Gau, was einem im Urlaub passieren kann und Michas Laune geht gegen Null.
Da hilft auch das tolle Wasserloch mit Ansitz nichts, in dessen Ferne sich gerade ein spektakuläres Gewitter mit vielen Blitzen zusammenbraut. Inzwischen ist die Sonne untergegangen, aber es hat immer noch 28 Grad und wir beschließen, draußen Abend zu essen und nicht im Speiseraum des Camp-Restaurants, das mit Klimaanlage extrem herunter gekühlt wird.
Wir probieren das Craft Bier 'The Kudu' von Karoo aus Paarl und sind von dem erfrischenden Lager einfach nur begeistert! In Kürze werden wir auch seine Freunde 'The Jackal' (IPA), 'The Oryx' (Weissbier) und 'The Impala' (American Pale Ale) probieren. Dazu ein leckerer Burger und die Laune bessert sich.
Ein neuer Plan für morgen wird erarbeitet: Micha will einfach noch mal die zwei Stunden zurück zum Gate fahren, weil er das Gefühl nicht los wird, dass sein Pass auf der Theke bei der Anmeldung liegt. Zumindest lagen da verschiedene Stapel an parkeigenen Zeitungen, Zeitschriften und Katalogen, vielleicht ist er ja irgendwo dazwischen gerutscht. Und wenn nicht, haben wir wenigstens alles probiert.
Es regnet und die Nacht ist schwarz, als wir um 4:30 durch das Gate beim Camp fahren. Eine halbe Stunde später benötigen wir unsere Scheinwerfer nicht mehr - das Morgengrauen erhellt den Himmel mit rasanter Geschwindigkeit und wir fahren die Strecke schweigend zurück. Und wie sich die Parkranger am Gate über unser Wiedersehen freuen!
Micha läuft zielstrebig an die Theke und zieht ebenso zielsicher seinen Pass aus einem Stapel Zeitschriften - unglaublich. Warum nicht gleich so? Erleichtert können wir uns jetzt wieder auf den Weg machen.
Auf Safari
Wir beschließen, wenn wir schon in der Gegend sind, einfach dem Luvuvhu ein wenig entlang zu fahren und werden mit einer Herde von über 30 Elefanten belohnt, die vor uns die staubige Straße überqueren. Vorsichtig beobachten wir die Tiere und geben ihnen genügend Raum, damit sie sich nicht gestört fühlen. An der Flussmündung zum Limpopo liegt ein kleines Krokodil am Rande einer der wenigen nassen Stellen in einem sonst sandig trockenen Flussbett. Wir können auf die andere Seite nach Zimbabwe und Moçambique schauen, beenden unsere 'Loops' und fahren weiter nach Süden.
Wir fahren einen kleinen Loop von 14 km direkt am Fluss entlang - abseits der geteerten Straße, weil dort die Chancen besser sind, die Tiere ungestörter zu beobachten. Wir erblicken einen prächtigen Elefantenbullen in ca. 30m Entfernung, der friedlich zwischen unserem Weg und dem Flussufer grast. Langsam bewegen wir das Fahrzeug näher, um einen besseren Blickwinkel zum fotografieren zu bekommen, als der Bulle plötzlich laut trompetet, sich zu uns umdreht und die Ohren aufstellt. Ein unmissverständliches Zeichen, dass wir wohl zu nahe sind und ihn nerven! Ruckzuck ist der Rückwärtsgang eingelegt und wir geben dem Tier mehr Raum. Der ist sichtbar zufrieden und beruhigt sich. Aber er entscheidet sich, in unsere Richtung zu laufen und uns nochmal zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Wir bewegen uns nicht, überlassen dem Elefanten die Bühne. Und nachdem wir uns gegenseitig in die Augen geschaut haben und die Verhältnisse geklärt sind, trottet das mächtige Tier langsam in das Dickicht.
Hui, das war aufregend!
Mopani Rest Camp
Weihnachten feiern wir im Mopani Rest Camp, das erste und älteste Camp des Nationalparks. Die kleinen strohgedeckten Rundbauten sind einfach eingerichtet und man sieht deutliche Spuren der vergangen Zeit. Hübsch gelegen am Pioneer Reservoir, bietet die Terrasse des Restaurants einen herrlichen Blick. Da es jedoch den Tag zuvor geregnet hat sind nun viele Termiten unterwegs. Und wir haben beim Abendessen so unsere liebe Mühe, die Tiere aus unserem Essen und den Getränken heraus zu halten. Zudem gesellen sich zur spärlichen Tischbeleuchtung auch noch andere zahlreiche Fluggäste - wir sind erstaunt, welche Artenvielfalt durch eine einzige Kerze mobilisiert wird. Schlagartig lässt das Geflatter aber nach und wir entscheiden uns spontan, den lauen Abend bei einem Glas Shiraz ausklingen zu lassen.
Im Morgengrauen schauen wir uns noch mal die Anlage an und bleiben bei einer kleinen Kolonie von Webervögeln hängen, die in den ersten Strahlen der Morgensonne aufgeregt schwatzend ihre Nester bauen.
Olifants Rest Camp
Das nächste Etappenziel heißt Olifants Camp. Das Thermometer klettert schon um 10:00 bis auf 37 Grad hinauf und uns ist mächtig warm. Uns kommt ein kleiner Pick-Up Truck entgegen und die Fahrerin warnt uns vor einer matschigen Stelle, durch die nur Geländewagen kommen würden. Wir bedanken uns für die Info und fahren weiter. Und schon bald kommen wir an eine Stelle mit tiefen Spurrillen, die durch den Matsch gefräst wurden. Die Rinnen so gewaltig, dass wir beinahe mit unserem Auto aufsitzen.
Langsam und gefühlvoll manövriert Micha den Wagen durch das schlüpfrige Gelände und wir fragen uns, ob das die problematische Stelle war, vor der wir gewarnt worden sind. Kurz vor Ende des Loops erhalten wir unsere Antwort: Das war sie nicht! Der komplette Weg ist auf einer Länge von 100 Meter aufgeweicht und führt durch eine Senke. Die Spuren im Schlamm zeugen von einem gewaltigen Kampf eines 4x4 der sich durch diesen Untergrund gewagt hat. Da unser Wagen keine kurze Geländeübersetzung hat, müssen wir leider umdrehen.
Mittags suchen wir noch einen Ansitz direkt am Letaba in der Nähe des Engelhard Damms auf und fahren in der Nähe auf einen Aussichtspunkt auf knapp 300 Meter Höhe und können wunderbar das Gelände des Parks überblicken.
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Camp und sind von der spektakulären Aussicht auf das geschwungene Tal des Olifant Rivers beeindruckt. Das Camp thront ca. 50 Meter über dem Tal und man kann einmal nach Nord-Osten den Fluss hinab schauen und einmal direkt nach Süden. Flußabwärts versperren quergelagerte Felsformationen dem Wasser die Weiterreise und so muss es sich den Weg durch zahlreiche Ritzen suchen, bis es nach einem Kilometer wieder zu einem breiten Fluß zusammenfindet.
Wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang von der Aussichtsterrasse, direkt unterhalb des Restaurants. Ein Elefant schlendert einsam über die kleinen Grasinseln und überquert mühelos die kleinen Wasseradern des verzweigten Flussbetts, das die Farbtöne der untergehenden Sonne widerspiegelt.

Weit holt der Olifants in der Ebene aus, um gemächlich an den Klippen unterhalb des gleichnamingen Camps vorbeizufließen.

Olifants Rest Camp

Unglücklicherweise ging diesen Herbst die Restaurantkette des Parks in die Insolvenz und so bieten die Unterbringungen entweder keinen oder nur eingeschränkten Service an. Inzwischen kennen wir auch die Speisekarte in und auswendig. Als wir gerade an unserem 'Kudu' Lager nippen, kommt eine leichte Brise auf, die nach einem solch heißen Tag richtig gut tut. Minuten später jedoch entwickelt sich das laue Lüftlein in einen solch ausgewachsenen Sturm, dass wir in das Hauptgebäude flüchten müssen, um nicht von umherfliegenden Mobiliar oder Sonnenschirmen verletzt zu werden.
Orkanböen brausen das Flusstal entlang und es wird ungemütlich. Wir haben selten so einen Sturm erlebt! Der Koch hat anscheinend schon Feierabend, denn die Küche leistet sich eine freie Interpretation der bestellten Speisen. Etwas verwundert nehmen wir die Gerichte zur Kenntnis, sind aber froh, überhaupt etwas zu Essen zu bekommen.
Über Nacht lassen wir Fenster und Türe von unserer Burma (Rundhütte) einfach offen, damit der Sturm die ganze aufgestaute Hitze der letzten Tage davon Tragen kann. Obwohl der Wind um unsere Hütte heult und die Fenster zum klappern bringt, können wir heute mal wieder richtig gut schlafen.
Morgens machen wir leider einen recht erfolglosen Loop am Letaba entlang – es gibt einfach überhaupt nichts zu sehen! Aber schon kurz darauf vergessen wir die Zeit auf einer Brücke über den Olifant und beobachten für Stunden diverse Kingfischer, Störche und ein riesiges Krokodil, das um die fünf Meter mißt und sich langsam durch die Fluten bewegt. Am Nachmittag fahren wir die Satara Road zurück zum Camp und überqueren die große Brücke über den Olifant. Tausende von Schwalben ziehen in großen Wolken in riesigen Kreisen um das Bauwerk herum und es nahezu unmöglich ein Bild von diesen flinken Gesellen zu machen.
Micha beobachtet einen Falken, der in kleinen Kreisen seine Höhe verringert und plötzlich im Wind langsam in Augenhöhe an der Brücke vorbeigleitet. Nach einem kurzen Blick in das Teleobjektiv, dreht er wieder ab und verschwindet im Grau des Himmels. Als die Dämmerung fällt, machen wir uns auf den Rückweg und genießen einen GT auf unserer kleinen Veranda.
Heute müssen wir Strecke machen - es geht nach Skukuza. Wir beschließen noch einmal kurz auf unserer Brücke nach zu schauen, ob wir vielleicht noch etwas vor das Objektiv bekommen und verplempern ein wenig wertvolle Zeit. Die Hoffnung dass sich noch irgendetwas dramatisches ereignet, schwirrt stets durch unser Köpfe. Aber der graue Himmel ist nun mal wie er ist und wir verabschieden uns von einem richtig guten Spot! Links und rechts der Straße nehmen wir den ein oder anderen Loop mit und uns gelingt es doch tatsächlich, einen Carmine Bee Eater zu erwischen!
Kurz vor Satara erreichen wir eine Ansammlung von Autos auf der Straße, ein klares Zeichen von bestätigten Sichtungen. Und siehe da - es schlummern zwei Löwenmännchen in ca. 100 Metern Entfernung unter einem Baum. Die 2 ruhen sich aus und bewegen sich nur sporadisch, um sich nur wieder bequemer hinzulegen. Viel zu weit weg für eine gutes Foto und so machen wir uns wieder auf den Weg. Im Camp schauen wir kurz auf die Karte mit den Sightings der letzten 24h und entscheiden uns, ein Stück die Satara Road nach Westen zu fahren.
Wir kommen nicht weit, denn an einem Flussarm des Nsemani liegt eine ganze Flußpferdfamilie träge an Land und es sieht aus, als ob man das Wasser aus einem Teich gelassen hätte und die Tiere sind nun gestrandet. Wir amüsieren uns über die Behäbigkeit dieser großen Tiere, die uns nun dösend ihre rosa Bäuche zeigen. Allerdings ergibt der ganze Matsch, in dem die Familie verteilt ist kein richtig gutes Fotomotiv und wir fahren weiter.
Wir sehen tatsächlich viele Antilopen und Elefanten – aber das Licht heute ist nicht unser Freund und so freuen wir uns einfach an dem, was wir sehen. Wie zum Beispiel eine verschlafene Tüpfelhyäne, die sich längs der Straße im Gras eingerollt hat. Eigentlich sehen wir ständig irgend etwas und so kommen wir nur langsam vom Fleck.
Am Nachmittag durchbricht die Sonne die graue Wolkendecke und bringt auch gleich die Wärme mit. Wir entdecken eine große Familie Elefanten und halten an, denn die ersten Tiere überqueren schon die Straße. Mutti ist schon auf der anderen Seite, als die Jungen hinter her kommen. Diszipliniert huschen die Tiere direkt vor unserem Auto entlang, bis ein junger Bulle stehenbleibt und vor uns die Ohren aufstellt. Aber ein kurzer Ruf von Mama fängt den jungen Proleten wieder ein und Sekunden später trottet er wieder mit den anderen Tieren der Leitkuh hinterher. Wollte wohl nur mal kurz zeigen, was er kann.

Im schönsten Abendlicht steht diese Elefantenfamilie im Sabie River – wir haben leider nicht genügend Zeit, denn wir müssen zum Camp-Eingang und uns registrieren.

Skukuza Rest Camp
Kurz vor der nächsten Unterkunft fahren wir im schönsten Abendlicht am Sabie River entlang und entdecken Flusspferde am anderen Ufer. Es ist schon 18 Uhr - um 18:30 schließt das Gate und wir müssen draußen bleiben. Wir bleiben erstmal stehen und wollen warten, ob die Tiere aus dem hohen Grass kommen und wir ein paar Bilder machen können. Um 18:15 bleibt uns nichts anderes übrig, wir müssen los. Mit etwas überhöhter Geschwindigkeit fahren wir weiter, damit wir noch rechtzeitig am Camp sind – und fahren beinahe in die nächste Elefantenherde. Ein besseres Motiv gibt es eigentlich nicht: eine ganze Elefantenherde steht inmitten des Sabie River im schönsten Abendlicht. Hier könnten wir Stunden verbringen. Aber nein, es gibt ein paar schnelle Fotos aus der Hüfte, einen kurzen wehmütigen Blick und weiter geht’s. Um 18:29 erreichen wir das Gate. Geschafft! Wir drehen sogar noch eine Runde im Camp, um zu prüfen, wann das Tor wirklich schließt. Aber 5 Minuten später ist wirklich geschlossen und kein Pförtner weit und breit. Glück gehabt.

Point of no Return

Gewaltritt in den Süden

Lake Panik, Skukuza
Die Sonne ist kaum aufgegangen und wir verbringen fast den ganzen Morgen im Bird Hide am Lake Panic. Wir beobachten Reiher, wie sie nach Fischen stoßen, so wie eine Familie von Eisvögeln, die aufgeregt ihr Revier abfliegen und zwischendurch den ein oder anderen Fisch aus dem See ziehen.
Nur zwei Ibisse machen mächtig Rabatz und stören die morgendliche Ruhe. Wir müssen weiter – schließlich haben wir noch einen langen Weg vor uns! Heute geht es ja schließlich noch nach St. Lucia, an die Süd-Ostküste des Landes. Wir haben uns zwar einen 'Point of no Return' gesetzt, wissen aber jetzt schon, dass wir ihn nicht halten können.
Nashörner!
Bis zum südlichen Parkausgang (Malelane Gate) ist es zwar nicht mehr all zu weit, aber wir entdecken auf unserem letzten Loop noch eine Familie Breitmaulnashörner in einem Schlammloch.
Schwierig zu fotografieren, weil zu viele Sträucher die Sicht behindern, aber da sich eines der Tiere etwas bewegt, können wir mit viel Geduld um das Blattwerk herum arbeiten. Und schon ist unsere Zeitplanung mit über zwei Stunden komplett überzogen.
Geparden-Pärchen
Und als wenn das noch nicht reicht, treffen wir noch auf ein Geparden-Pärchen. Zu unserem Glück mal wieder viel zu weit weg, als dass wir ein gutes Foto machen könnten und so reißen wir uns los um kurz darauf eine ganze Herde Elefanten beim Baden zu entdecken.
Was ist denn heute los? Keine Wolke am Himmel, super Licht und eine spektakuläre Sichtung nach der anderen – und wir haben keine Zeit mehr. Schweren Herzens verlassen den Park und machen uns an die knapp 600 Kilometer, die noch vor uns stehen.

iSimangaliso Wetland Park

Teil 3: Flusspferde & Schildkröten
Impuls

Treffsicher zielen.

Ist gar nicht so einfach, wenn die Tiere flink durch den Sucher der Kamera huschen. Was enorm hilft, sich in der Hektik voll und ganz auf die Objektvervolgung konzentrieren zu können, ist ein Punktvisier. Über ein Spiegel wird ein Fadenkreuz auf einen externen, halbtransparenten Sucher projeziert, der einfach auf den Blitzschuh der Kamera gesteckt wird. Die Helligkeit und Position des Fadenkreuzes kann justiert und muss je nach Bedarf kalibriert werden. Feine Sache, wenn man sich mal daran gewöhnt hat.