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Das Tal der Mosel

Rauhe Landschaften

Sommertage zwischen Trier und Koblenz

Der mit 544 km Fließstrecke der zweitlängste Nebenfluss des Rheins hat seinen Ursprung in den Vogesen, südlich von Colmar und fließt in einem weiten Bogen nach Norden über Nancy und Metz, um sich dann in zahlreichen Kurven und Schleifen flankiert vom Hunsrück und Eifel ab Trier im deutschen Moseltal nach Nord-Osten nach Koblenz zu winden. Der Name Mosel leitet sich von der keltischen Namensform Mosea über das lateinische Mosella ab, eine Verkleinerungsform von Mosa, der lateinischen Bezeichnung der anfangs parallel fließenden Maas.

Charakteristisch für knapp 100 km lange Mittel- und Untermosel (Terassenmosel) sind die tief in die Hochflächen des Rheinischen Schiefergebirges eingeschnittenen Talmäander, deren markantester der Cochemer Krampen zwischen Bremm und Cochem ist, sowie die Weinbergterrassen.

Das engere Tal im unteren Lauf der Mosel wird auf den teils hohen und steilen Flanken von einer Reihe bemerkenswerter Burgen und Ruinen gesäumt, die über Weinberge und kleine schiefergedeckte Dörfer blicken.

Quelle: Wikipedia

Anreise

Wir durchqueren die Höhenzüge des Hunsrück und nehmen zum ersten Mal die unglaubliche Masse an Windkraftanlagen wahr. Wie auch all die Proteste der Menschen, die mit dieser Anzahl leben müssen.

Das Navi sagt, in ein paar Kilometern hätten wir unser Ziel erreicht – jedoch ist es auf der Hochebene nicht zu erkennen, dass wir uns direkt vor dem unteren Moseltal befinden. Der tiefe Einschnitt des Wassers in die Landschaft ist absolut nicht zu sehen. Erst als wir auf der L98 abbiegen und über ein paar Spitzkehre uns die Steilwangen nach Senheim hinunterschrauben, bekommen wir ein Gefühl, wohin es eigentlich geht.

Startposition

Wir quartieren uns genau zwischen Trier und Koblenz ein, um viele der schönen Ausflugsziele entlang der Mosel aber auch in Eifel und Hunsrück bequem erreichen zu können. Die Ferienhäuser und Ferienwohnungen der Senhalser Höfe befinden sich in einer einzigartigen Lage: direkt am Fluss, im ruhigen historischen Ortskern von Senheim-Senhals am Fuße der Weinberge.

Den Fluß hinunter

So ist es z.B. nicht weit nach Beilstein – Die kleine Siedlung hat eines der am besten erhaltenen historischen Ortsbilder an der Mosel und wird daher auch als Miniatur-Rothenburg oder 'Dornröschen der Mosel' bezeichnet. Überragt wird das Dorf, das trotz geringer Größe städtischen Charakter hat, von der Ruine der Burg Metternich, die einst dem gleichnamigen Fürstengeschlecht gehörte.

Oder das touristisch stark strapazierte Cochem mit der mittelalterlichen Zollburg. Nachdem die Reichsburg im 17. Jahrhundert zerstört worden war, ließ ein Berliner Kaufmann die Anlage gemäß dem Geschmack der Burgenromantik (der Zeit des Historismus) Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der Neugotik wiederaufbauen.

Die wohl schönste Burg entlang der Mosel finden wir nur Kilometer entfernt: die Burg Eltz – gut versteckt in einem bewaldeten Tal thront sie hoch oben auf einem Fels entlang einer alten Handelsroute. Die Burg ist seit mehr als 800 Jahren im Besitz der Adelsfamilie Eltz, und das Bauwerk ist weitgehend im Original erhalten. Im Hintergrund die Schwester: Burg Pyrmont. Sanft durchtrennt das grüne Band des gleichnamigen Baches die Hochebene der Eifel.

Die Moselschleife bei Bremm

Steilste Weinbergslage Europas: Die Rebhänge des Calmont.

Den Fluß hinauf

Moselaufwärts geht es zu den Städtchen Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues – mitten durch die spektakuläre Weinkulturlandschaft an mehreren Moselschleifen vorbei. Wie z.B Bremm. Das kleine Städtchen ist umgeben von den Rebhängen des Calmont, und zählt mit 378 Metern Höhe und ca. 65 Grad Neigung zur steilsten Weinbergslage Europas.

Drei Schleifen weiter steht auf etwa 235 Meter die Burgruine Landshut, die Ende des 13. Jahrhunderts oberhalb von Bernkastel auf den Fundamenten einer römischen Wehranlage errichtet wurde. Reisende auf dem Fluss können die am Horizont erscheinende, wohl älteste Burg im Moseltal bereits von Weitem erkennen.

Bevor wir die A1 knapp vor Trier queren, machen wir uns wieder auf den Weg zurück und passieren kurz vor Traben-Trarbach den beschaulichen Ort Kröv in dessen Steillagen vorwiegend Riesling angebaut wird. Neben den Renommierlagen Letterlay, Steffensberg und Paradies hat es eine Weinbergslage zu besonderem Ruf geschafft: der Kröver Nacktarsch.

Das ehemalige Augustinerkloster liegt auf den letzten Ausläufern von Zell bei Pünderich, Alf und Bullay – dem Petersberg.

Der Prinzenkopf

Auf der alten Moselstraße geht es dann auf dem linken Ufer entlang der Bahnlinie nach Pünderich, zum Aussichtsturm auf dem Prinzenkopf. Dieser ermöglicht einen spektakulären Blick auf die Pündericher Marienburg, die auf einer Verengung, dem Petersberg, der fast 14 km langen Moselschleife des Zeller Hamms liegt. Das 180° Moselpanorama ist technisch überhaupt nicht mehr ordentlich abzubilden und so lassen wir die Eindrücke einfach auf uns wirken.

Die Römer & der Wein

Fundorte in heute noch bewirtschafteten Steillagen dienen als Hinweise, für eine römerzeitliche Terrassierung der Talhänge im 3. Jahrhundert n. Chr. Das Hochmittelalter gilt bisher als die Epoche, in der Bauhandwerker begannen, in Steilhängen der Mosel hohe, standfeste Terrassenmauern zu errichten – abgeleitet von der Fertigkeit, auf ragenden Felsrücken und über steilen Abgründen bautechnisch anspruchsvolle Burganlagen zu erbauen.

Das Weinbaugebiet der mittleren Mosel hat eine Anbaufläche von knapp 6.000 Hektar und wird zu 80% durch die Rieslingtraube dominiert. Auf Schiefergesteinsböden wachsen in flurbereinigten Großlagen und in gerühmten Steillagen, sowohl in Quantität, wie auch in Qualität, die 'großen' Weine der Mosel.

Im Untermoseltal zeigt sich der Weinbau von seiner malerischsten Seite: Mittelalterliche Burgen in großer Zahl über fachwerkgeschmückten, kleinen Dörfern, umgeben von kleinterrassierten Steillagen in dem engen, windungsreichen Tal. Hier ist der Arbeitsaufwand besonders hoch und die Erträge schwierig zu erwirtschaften. Daher häufig ist hier der Anblick verfallener Weinberge.

Ein Gedanke

Der Wein ist trocken. Sehr trocken.

Malerisch schmiegen sich die kleinen, schiefergedeckten Orte an wohl einen der schönsten Flüsse Deutschlands. Das saftige Grün der Weinberge geht fast nahtlos in die restliche Vegitation über und ist eine Wohltat für die Seele. Rustikale Mahlzeiten werden begleitet von rustikalem Wein. Macht Spaß und ist die Reise wert.