Das auffälligstes Merkmal der Stadt sind die vier mittelalterlichen Burgen in nächster Nähe zueinander:
Burg Schadeck (Schwalbennest), Hinterburg, Mittelburg und Vorderburg.
Nach dem Erlöschen der Adelslinie Landschad von Steinach 1653 zogen die Stifte Worms und Speyer den früheren Lehensbesitz (Hinterburg, Vorderburg und halbe Mittelburg) wieder ein. 1657 wurden die Lehen an die Adelsfamilie Metternich zu Burscheid übertragen.
1.) Die Burgruine Schwalbennest, eigentlich Schadeck, ist die Ruine einer mittelalterlichen Hangburg in Felslage auf 190 Metern. Sie ist die jüngste der vier Neckarsteinacher Burgen. Anders als die drei anderen Burgen liegt die Burgruine Schwalbennest (Schadeck) nicht auf der Bergzunge, sondern neckarabwärts an einem steil abfallenden Bergmassiv.
Der Bauherr, vermutlich der jüngste Sohn Ulrichs I. von Steinach, Ulrich II, musste ein großes Stück aus der Felsenwand herausbrechen lassen, um genügend Baufläche für die Burg zu erhalten. Der Name der Burg, „Schadeck“ (früher: „Schadheck“) bedeutet Schwalbennest, und von diesem Namen leitet sich der Name der Adelslinie Landschad von Steinach, zur Unterscheidung der damals noch bestehenden weiteren Linien der Herren von Steinach, ab.
2.) Die Hinterburg, auch Alt-Schadeck genannt, ist die Ruine einer Spornburg auf 165 Metern. Sie ist die älteste der vier Burgen. 1142–1165 wird Bligger von Steinach als Burgherr urkundlich erwähnt. Sein Sohn, der Minnesänger Bligger II. von Steinach baute sie zu einer umfangreichen Stauferanlage aus. Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg (um 1630) zerstört.
3.) Die Mittelburg ist eine gut erhaltene und bewohnte mittelalterliche Höhenburg auf 160 Metern. Sie ist die zweitälteste der vier Burgen und wurde vermutlich um 1165 von Conrad I. von Steinach, dem jüngsten Sohn Bliggers II. von Steinach, erbaut. 1803 wurde die Anlage von Freiherr von Dorth erworben und 1925 an den Sohn seines vor ihm verstorbenen Adoptivsohns Alexander, Boemund Freiherr von Warsberg-Dorth vererbt, dessen Nachfahren die Burgen (Mittelburg, Hinterburg) bis heute besitzen.
4.) Die Vorderburg, auch Landschadenburg genannt, ist eine mittelalterliche Höhenburg auf 155 Metern. Sie ist die drittälteste der vier Burgen. Um 1200 wurde die Burg von Ulrich I. von Steinach, Sohn des Minnesängers Bligger II. von Steinach, erbaut. ¹