Iceland
Eindeutige Namensgebung
Am nächsten Morgen fahren wir zeitig los, denn wir wollen ja zum Mývatn - bei gutem Wetter in fünf Stunden auf der Ringstraße zu schaffen. Uns beschleicht das Gefühl, dass wir heute mehr Zeit einplanen müssen.
Wir fahren durch die tiefschwarze Nacht und der Regen prasselt unaufhörlich gegen die Windschutzscheibe. Kurze Zeit später lässt der Lärm nach und wir müssen unseren Weg durch dichtes Schneetreiben finden.
Die Bereifung unseres Allrads ist mit Spikes bestückt und zieht uns souverän über die geschlossene Schneedecke. Wir sehen Abseits der Fahrbahn ein Fahrzeug, das in den Graben gerutscht ist und halten an. Aber als ein Isländer ebenso anhält, gibt es für uns nichts mehr zu tun, denn die Kommunikation unter den Einheimischen verläuft um einiges flüssiger.
Zwischen Blönduós und Varmahlíð gibt es einen kleinen Pass, der nicht sonderlich hoch ist, aber plötzlich sind wir mit heftigen Schneetreiben konfrontiert und die Navigation erweist sich als recht schwierig. Nach Varmahlíð überrascht uns ein zweiter Pass. Tief verschneit liegt die Straße vor uns und wir fragen uns, wie wir wohl hier weiterkommen sollen. Wir machen erst einmal Pause und holen die Kamera raus.
Als ein Schneepflug die Fahrbahn räumt, hängen wir uns direkt hinter das Räumfahrzeug und lassen uns über den Pass führen. Das ist auch bitter nötig, denn oben auf dem Pass ist die Sicht gleich Null - wir können kaum das orangene Fahrzeug mit Blinklicht vor uns erkennen, geschweige denn die Stangen am Straßenrand! Im Prinzip gleicht es einem Blindflug durch dichtes Schneegestöber.
Kurz hinter dem Pass fährt der Schneepflug an die Seite, lässt uns passieren, dreht um und wird sofort wieder von der Schneewolke verschluckt, durch die wir uns gerade gekämpft haben. Auf den letzen Kilometern nach Akureyri weicht der Schnee heftigem Regen und wir fragen uns, wie das noch Enden soll.