Skip to main content
  • Das schmucklos-schlichte Kloster des Zisterzienserordens wird im Sommer von einem nicht endenden Strom an Touristen überflutet.

    Abbaye de Sénanaque
  • Eines der wenigen Felder die noch nicht geerntet sind, beschenkt uns reichlich mit Motiven.

    Hochebene von La Vallon
  • Das weiche Abendlicht zeichnet wunderbare Kontraste auf dem Lavendel und bringt das Violett der Blüten zum Leuchten.

    Abendsonne über dem Lavendel

Blühende Lavendelfelder der Provence in der Hitze des Südens. Begleitet von den starken Winden des Mistrals, machen wir uns auf die Suche nach Motiven.

Provence

La Maison D'Artiste

Das kleine, grob gemauerte Ferienhäuschen begrüßt uns unter einem strahlend blauen Himmel bei über 30°C.
Durch das Stahltor gelangen wir über einen kleinen mit Kies angelegten Hof, in dem sich so allerhand Töpfe und Gefäße über die Zeit angesammelt haben. Die dicken Mauern halten die drückende Hitze einigermaßen aus den Räumen - aber wir stellen fest: hier tummeln sich mehr als nur eine Handvoll Stechmücken.
Nach den ersten fünf Minuten haben wir schon Stiche abbekommen, die es in sich haben. Aber wir lassen uns nicht beirren und genießen den Abend im Hof unter dem Blätterdach eines roten Ahorns bei Weißwein, Baguette, Käse, Salami und Oliven.
Roussillon
Die Mädels holen zum Frühstück Baguette, Pain au Chocolat, Croissants und lecker Brioches und wir beschließen auf unserer kleinen Dachterrasse zu speisen, da hier weniger Mücken sind. Die Luft ist jetzt schon heiß aber klar und es ist kaum eine Wolke zu sehen. Wir beschließen nach Roussillon zu fahren und die Gegend zu erkunden. Die südfranzösische Gemeinde im Département Vaucluse mit knapp 1300 Einwohnern liegt am Fuße des Luberon-Massivs und ist als eines der Plus beaux villages de France (schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert, welches mitten im Regionalen Naturpark Luberon liegt. Unter der Hitze der Südsonne laufen wir durch die engen Gassen und freuen uns über jeden Schatten, den wir finden können.
Bekannt ist der Ort vor allem durch seine ockerhaltige rote Erde, die als Rohstoff zur Herstellung von Farben verwendet wird. Hier bauten bereits die Römer, die das Dorf vicus russulus (rotes Dorf) nannten, Ocker ab. Roussillon war bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts Zentrum des Ockerabbaus, der bis 1930 noch betrieben wurde. Am Ortsrand liegt der Sentier des Ocres, der Ockerlehrpfad - die dazugehörige Fabrik ist zu einem Museeum umgebaut und wird nicht mehr bewirtschaftet.
Wie auf einer Insel thront der Ort auf einer Erhebung und wir genießen einen fantastischen Weitblick in die Ebene des Luberon.
Goult
Wir fahren ein paar Kilometer weiter nach Goult und erwischen durch Zufall das 21. Marktfest mit lokalem Honig. Der Ort selbst ist hübsch, aber wir schaffen es nicht, einen Tisch zum Mittagessen bei einem der drei angesagtesten Restaurants der Stadt zu bekommen. Also gehen wir auf Erkundungstour. Vorbei am Schloss von Goult geht es zur Windmühle „Moulin de Jérusalem“ am Stadtrand. In der allergrößten Mittagshitze beschließen wir die Stein-Terrassen am Hang vor der Stadt zu besichtigen - vielleicht haben wir ja durch die Olivenhaine einen guten Ausblick auf die Umgebung! Die Sonne brennt ohne Erbarmen auf uns herab und wir haben Mühe, genügend Schatten zu finden. Ausgetrocknet treten wir den Rückzug an.
Wir kommen an einem kleinen Krämerladen vorbei und tanken erst einmal kühle Getränke. Kronenbourg 1664, ein erfrischendes charmantes Lager-Bier aus Frankreich, das mild und zart würzig sehr gut zu französischem Essen passt - denken wir auch und versuchen nochmal unser Glück bei den Restaurants. Diese haben inzwischen die Küche geschlossen und so gibt es eine Runde Kekse und Müsliriegel für alle! Am unter der der Stadt gelegenen, ehemaligen Bahnhof Goult-Lumieres entdecken wir ein kleines Restaurant, in dem wir gleich einen Tisch für den Abend reservieren.
Ockerbrüche von Rustrel
Und da wir heute schon im Thema Ocker sind, schauen wir uns am späten Nachmittag die Ockerbrüche von Rustrel an. Die Ockerfelsen liegen gut verteilt, die prächtigsten lassen sich aber in relativ kurzer Zeit zu Fuß erwandern. Am schönsten sind die Skulpturen am Chemin des fées, die wie Nadeln in den Himmel ragen. Die vielfältigen Farbtöne des Ockers bieten einen tollen Anblick. Man gewöhnt sich so daran, dass man die Welt um sich herum fast als farblos empfindet, wenn man die Ockerbrüche wieder verlässt. Für uns Fotografen bietet sich hier eine ungeahnte Vielfalt an Motiven, besonders einzelne Bäume und Pflanzen, die direkt auf dem ockerfarbenen Boden wachsen.
Die Intensität der Farben ist einfach fantastisch und wir wissen jetzt schon , dass man uns nicht glauben wird. Die Verwendung von altem Schuhwerk haben wir im Eifer des Gefechts nicht bedacht - so haben wir jetzt alle ein Andenken aus Südfrankreich mit nach Hause genommen!
Aber da 'Le Colorado Provençal' eine privater Park ist, können wir unsere P4 startklar machen und in der Abendsonne einen Überflug wagen.
Nach einer kurzen Ockerbefreiungsaktion zu Hause geht es dann zum Abendessen ins 'Le Garage à Lumières' - wo wir den Abend mit einem sehr feinen G&T beginnen. Zu ausgewählten Häppchen aus der Region lassen wir uns den Rosé Alouette von Aureto Vignobles schmecken, ein modernen Weingut direkt vor unserer Haustür.

Spektakulär leuchtet der Ocker.

Die außergewöhnliche Wüstenlandschaft mit gelben & roten Felsformationen in einstigen Ockergruben überrascht mit Wanderwegen und vielen Natur,- und Erlebnispfaden.

Auf der Suche nach dem Lavendel

Die Ernte hat bereits begonnen

Gordes, Notre-Dame de Sénanque
Am frühen Vormittag fahren wir zur Abtei Sénanque und kommen durch das malerische kleine Städtchen Gordes. Notre-Dame de Sénanque ist ein Kloster des Zisterzienserordens und wurde 1148 gegründet. Das innen und außen schmucklos gehaltene Kloster liegt in dem engen Tal der Sénancole, umgeben von Lavendelfeldern. Und wenn wir schon mal in der Gegend sind, wollen wir eben auch die typischen Postkarten-Motive von diesem Bauwerk.
Wir sind zwar recht früh unterwegs, dennoch wird unsere Geduld auf die Probe gestellt, bis kleine Zeitfenster es hin und wieder ermöglichen, die Felder mit dem Kloster ohne irgendwelche asiatischen Horden abzubilden. Die Touristen aus Fern-Ost sind auch weniger an den violetten Blüten oder dem hellem Kalksteingebäude interessiert, als an hunderter inszenierter Selfies.
Über Mittag kehren wir zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs zurück, wie die Gemeinde von Gordes verspricht. Das Städtchen ist an der Südflanke der Hügelkette Monts de Vaucluse auf einem Felsvorsprung angelegt und thront über dem Tal des Flusses Coulon. Von dort hat man eine sagenhaften Ausblick über die Ebene bis zum gegenüberliegenden Luberon-Gebirge. Wir erkunden das kleine Nest, laufen durch zahlreiche enge Gassen, die von hohen, schmalen Häusern gesäumt sind und lassen uns in einem der vielen Restaurants zu Cidre und Flammkuchen nieder. Nachdem ein Unwetter so rasch abgeklungen ist, wie es heraufgezogen war, versuchen wir der erdrückenden Schwüle des Sommernachmittags zu entfliehen, indem wir uns wieder auf den Weg machen.
Wir sind ja schließlich auf der Suche nach Lavendelfeldern! Wir erkunden die Gegend und überall liegen kleine Felder in der hügeligen Landschaft - aber eben so klein, dass es für Aufnahmen eben gerade nicht ganz reicht. Nächster Stop ist Murs - ein verschlafenes, aber sehr schönes Nest auf unserem Weg. Kein Lavendel, aber dafür werden wir mit einer Handvoll anderer Motive belohnt. Wir kreuzen Hügelketten, erklimmen Höhen, fahren an kleinen Weilern vorbei und sehen in einer langgezogenen Kurve plötzlich das kraftvolle violett durch die Baumreihen an der Straße scheinen - da ist es!

Unser erstes Lavendelfeld!

Aufgeregt schnappen wir unsere Kameras und vergessen die Zeit, während wir die ordentlich angelegten Reihen von Lavendelsträuchern auf und ab laufen.
Wir versuchen auch kurz die P4 fliegen zu lassen, aber hier oben in den Bergen ist der Wind so böig, dass unser Quadrocopter so schwer zu kämpfen hat, dass er beinahe nicht mehr zurückgekommen wäre.
Sault
Unser Weg führt uns von Saint-Saturnin-lès-Apt die D230 nach Sault. Und als wir den Nationalpark verlassen, liegen auf einer Hocheben vor uns noch mehr Lavendelfelder! Nun werden Motive gesucht und gefunden ...
Und ein paar Kilometer weiter in Saint-Jean Les Nouveaux finden wir tatsächlich noch ein Postkartenmotiv. Es ist schon merkwürdig mit anzusehen, dass wir hier nicht die einzigen sind, die in Scharen durch die trockenen und stacheligen Felder hüpfen. Vor uns liegt die Hochebene von Sault - und violett leuchten zahlreiche Felder wie neumodische Teppiche, ausgebreitet in einer saftig grünen Sommerlandschaft. Und bis die Sonne untergeht streifen wir durch ein paar Felder und fangen zahlreiche Eindrücke ein.

Nördlich von Sault entdecken wir ein Feld mit Blick auf die in den Hang geschmiegte Siedlung von Aurel.

Abendessen mit Hindernissen
Darüber haben wir das Abendessen vergessen! Als wir unseren Faux-Pas bemerken ist aber schon alles zu spät - die Supermärkte und Läden hier in der Gegend schließen um 18:00 Uhr! Die Mädels entdecken einen Supermarkt in Apt, der erst um 20:00 Uhr schließt. Also fahren wir mit recht heißem Reifen über die Berge und stürmen wie eine Gruppe Berserker den Laden. Frauen zum Salat und Gemüse, die Männer zum Wein/Bier & Fleisch. Uns soll es ja schließlich nicht schlecht ergehen – und so nehmen wir zwei wunderschöne Hochrippen mit, viel zu viel für 4 Personen. Egal, es wird alles eingepackt und wir müssen doch selbst lachen, dass wir es so kurz vor knapp doch noch noch geschafft haben.
Aber kurz darauf die nächste Überraschung: der Sack Holzgrillkohle, der unter dem Ofen stand, entpuppt sich als Mogelpackung. Er ist komplett leer! Dank den Bewohnern vor uns wurde die Kohle nicht ersetzt, sondern der Papiersack sorgfältig so drapiert, dass wir alle darauf hereingefallen sind. Also müssen die Männer erst einmal ein richtiges Feuer machen, bevor wir genug Kohle für die gefühlten 5 Kilo Fleisch haben. Hinterm Haus finden wir die Reste vom Nussbaum-Beschnitt - das muss jetzt eben herhalten. Das gute an der Sache ist, so ein Feuerchen hält die ganzen Mücken fern und so genießen wir den lodernden Schein der kleiner werdenden Flammen, bis endlich das Fleisch darauf gebrutzelt.

D'Avignon

Duis autem vel eum iriure dolor.

Bei Aureto, einem kleinen Weingut quasi vor unserer Haustür, bestücken wir uns mit 2 Kisten Wein, bevor es heute nach Avignon, in die Stadt der Päpste am Ufer der Rhone geht.
Die Altstadt mit dem gotischen Palais des Papes aus dem 14. Jahrhundert, der Bischofsanlage, dem Rocher des Doms und der berühmten Brücke, der Pont Saint-Bénézet, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Woran wir nicht gedacht haben: die Franzosen haben auch gerade Sommerferien. Und so parken wir vor den Toren der Stadt und finden mit Mühen einen Platz auf der Île de Piot.
Wir werden per Transfer an das nächste Stadttor gebracht und erkunden die belebte Altstadt und gelangen zum Palast der Päpste. Anfang des vierzehnten Jahrhunderts führten Machtkämpfe in Rom dazu, dass Avignon für siebzig Jahre lang zum Sitz der Päpste und damit zur Hauptstadt des Christentums wurde. Das Bauwerk ist imposant und jeder Würdenträger der dort residierte, fügte dem Palast ein persönliche Note hinzu.
Pont Saint-Bénézet
Die Pont Saint-Bénézet, auch Pont d’Avignon genannt, ist die Ruine einer einst imposanten Bogenbrücke. Die im 12. Jahrhundert erbaute Brücke stützte sich auf 22 Bögen und hatte eine Gesamtlänge von schätzungsweise 915 m, womit sie zur damaligen Zeit die längste Brücke Europas war.
Sie überspannte beide Flussarme der Rhone sowie die Île de la Barthelasse und endete an der Tour Philippe le Bel im heutigen Villeneuve-lès-Avignon. Mit 2,80 m Breite allerdings eine Fehlkonstruktion, denn es war nicht möglich mit zwei Fuhrwerken aneinander vorbei zu fahren. Mehrfach wurde die Brücke in der Folgezeit durch Kriege und Hochwasser beschädigt. Schwere Beschädigungen infolge eines erneuten Hochwasser führten um das Jahr 1660 zur endgültigen Aufgabe der Brücke. Nachfolgende Hochwasser setzten das Zerstörungswerk fort, bis schließlich nur noch vier Brückenbögen erhalten blieben, für deren Besichtigung man immerhin 5 Euro berappen muss.

Pont du Gard

Duis autem vel eum iriure dolor.

Wir beschließen am Nachmittag an den Der Pont du Gard (Brücke über den Gard) zu fahren und dort am Abend zu picknicken.
Das römische Aquädukt ist von beeindruckender Höhe und beinhaltet einen der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit in Frankreich. Die Pont du Gard zählt zu den wichtigsten erhalten gebliebenen Brückenbauwerken der antiken römischen Welt und ist durch seine schiere Größe ein beeindruckendes Objekt.
An der Südseite müssen wir Eintritt bezahlen und sehen, dass es einen Abendtarif gibt. Aber erst in einer halben Stunde. Nachdem wir geduldig gewartet haben, will man uns allerdings erneut weiß machen, den Abendtarif gäbe es wieder erst in einer halben Stunde ... Aber nachdem die Mädels ihren Charme haben spielen lassen, können wir endlich das Bauwerk in der Abendsonne bewundern.
Nachdem wir das knapp 50 m hohe und 275 m lange (obere Ebene) Aquädukt von allen erdenklichen Seiten abgelichtet haben, holen wir unseren Picknickkorb und machen es uns am Strand direkt am Gardon gemütlich, wo man extra kleine überdachte Plattformen für die Gäste gebaut hat. Bei Baguette, Salami, Schinken und Käse genießen wir den Sonnenuntergang und die beginnende Light-Show mit einem wohltemperierten Schluck Rotwein.
Zur blauen Stunde bauen wir unsere Stative auf und versuchen die unterschiedlichen Lichtstimmungen am Bauwerk einzufangen. Wir sind natürlich nicht alleine vor Ort und fangen schon bald an, uns mit lokalen, Handy und Blitzlichtknipsern auseinander zu setzen. Wir beobachten die Wechsel von Blautönen, über Rot bis hin zu Orange-Gelb und machen uns vor Mitternacht total verfroren auf den Heimweg.

Die Camargue

Duis autem vel eum iriure dolor.

Saintes-Maries-de-la-Mer
Unsere Route führt uns heute in die Camargue, nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Der berühmte Wallfahrtsort im Delta der Rhonemündung war lange Zeit auch als Künstlerkolonie bekannt – unter anderem weil Paul Gaugin und Vincent van Gogh hier gerne länger verweilten. Wir laufen auf einen der zahlreichen Wellenbrecher am Strand hinaus und genießen unser mitgebrachtes Frühstück.
Der Wind weht heute böig vom Land auf das Meer hinaus, stellen wir verwundert fest und sind fasziniert von dem berühmten Fallwind 'Mistral' der sich seinen Weg durch das untere Rhonetal bahnt. Der sog. Grabenbruch zwischen den Alpen und Cevennen führen zu einer Kanalisierung der Luftströme, so dass Windgeschwindigkeiten von 50–75 km/h, in Spitzen über 135 km/h entstehen können.
Salin-de-Giraud
Wir nehmen uns Zeit, dieses einzigartige Naturschutzgebiet zu erkunden und gelangen am Nachmittag zu den ausgedehnten, pinkfarbenen Salzbassins von Salin-de-Giraud. Durch sukzessive Flutungen aufeinander folgenden Becken, erreichen die Salzlösungen eine immer höhere Konzentration, bis man die Kristalle maschinell 'ernten' und für industrielle Zwecke aufbereiten kann. Und da der Mistral sehr trocken ist, entzieht er nicht nur dem dem Boden Feuchtigkeit, sondern schafft perfekte Vorraussetzungen für die von Mikroorganismen rötlich gefärbten Salzgärten.
Arles
Und wenn wir schon mal in der Gegend sind, schauen wir in Arles vorbei und beobachten mit gemischten Gefühlen einen Stierkampf im spektakulären Amphitheater der Stadt.
Das Oval misst 140 m × 103 m, besteht aus zwei Geschossen mit je 60 Arkaden und bietet ca. 25.000 Zuschauern Platz.
Viele der antiken und romanischen Denkmäler der Stadt stehen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und es ist einfach fantastisch, durch eine solch alte Stadt mit so viel Geschichte zu schlendern und einen netten Platz für das Abendessen zu finden. Als wir die Stadt erkunden, werden wir auch fündig: heute Abend speisen wir in einem der zahlreichen Straßenbistrots/Brasserien, im 'Le Baravin'. Eine große Platte mit französischen Spezialitäten im Tapas-Stil ist heute genau das Richtige für uns.

Die Hochebene von Valensole

Duis autem vel eum iriure dolor.

Lavandes Angevelin
Wo ist der Lavendel? Die großen Felder, die man von Postkarten kennt? Valensole soll heute das Ziel unserer Lavendelträume sein. Es ist erdrückend heiß - der Mistral hat die Region erbarmungslos fest im Griff. Der Wind bringt eigentlich Polarluft aus dem Nordwesten, aber im Sommer sind die Landmassen noch so aufgeheizt, dass der Wind sich zu einer Art Fön entwickelt und zumindest am Tage keine Linderung von den Temperaturen bringt. Die Sicht ist jedoch fantastisch: Keine Wolken, kein Dunst – alles weggefegt. Schönstes Wetter bis zum Horizont.
Wir haben inzwischen Valensole von Süden her auf der Route de Manosque fast erreicht und sind schockiert von dem Anblick der sich uns bietet: die Felder sind alle abgeerntet. Und das erst seit kurzem, den der Schnitt leuchtet noch saftig grün und ist noch nicht ganz vertrocknet. Das wohl bekannteste Bild der Provence, das in der Nähe des Einkaufzentrums 'Lavandes Angevelin' entsteht, zeigt den berühmtesten Baum der Landschaft nicht inmitten violetter Reihen sondern auf einem abrasierten Acker.
Was für ein Reinfall. Unsere Stimmung fällt auf ein gefühltes Jahrestief.
Zu unserer Verwunderung beobachten wir zahlreiche Busse am Rande der Straße die immer noch japanische Touristen ausspucken, obwohl es gar nichts mehr zu sehen gibt. Fassungslos suchen wir die Umgebung ab nach Feldern, die noch nicht geerntet sind. Aber auf dieser Seite des Luberon ist nichts mehr zu holen.
Banon
Wir treten den Rückzug an und beschließen unsere Vorräte aufzufrischen und wieder in Richtung Sault zu fahren. In der Nähe von Banon bleiben wir in einem kleinen, offenen Tal hängen, in dem größere Teppiche violett in der Sonne schimmern. Tatsächlich Felder, die noch in ihrer vollen Blüte stehen. Wir breiten erst einmal unsere Sachen für ein gediegenes Picknick aus und genießen beim Essen die Ruhe an diesem sonnigen Tag.
Wir erkunden das Tal und auch hier hat die Ernte schon begonnen. Wir verbringen noch ein wenig Zeit, den Arbeitern bei ihrem ausgefeilten System des Lavendelschnitts zu beobachten und drehen sogar noch eine Runde mit der P4.

In den Bergen, nördwestlich von Banon verbringen wir die restlichen Stunden verbleibenden Lichts. Ein Feld mit Baum – wir sind im Glück!

Gegen Abend, kurz nachdem wir auf den Weg weiter nach Sault aufgebrochen sind, entdecken wir noch ein Feld abseits der Straße im Licht der Abendsonne leuchten. In Gesellschaft zweier Schweizer Fotografen – die ähnlich wie wir verzweifelt verbliebene Felder gesucht haben verbringen wir den Abend inmitten des Lavendels. Und wir haben tatsächlich auch einen Baum in der Mitte 'unseres' Feldes!
Eine schon leicht skurrile Erscheinung, wenn alle Fotografen vor Ort mit mehr als nur einem Stativ in einem Lavendelfeld umherhuschen ... Aber so können wir doch noch ein paar Eindrücke und Erinnerungen aus dem Luberon - mit seinen malerischen Dörfern, ausgezeichneten Weinen und seinen berühmten Lavendelfeldern – mitnehmen.

Wir sind komplett eingetaucht in den Duft warmen Lavendels.

In einem Moment zieht die Sonne sich über den weichen Hügeln zurück und ein wolkenfreier Himmel macht Platz für eine frische, kühle Nacht.
Impuls

Der Juli ist heiß und trocken.

1.) Eigentlich genau richtig, denn dann ist die Lavendelernte nicht mehr weit. Nur kennt man meist nie das genaue Zeitfenster, wenn man nicht in der Branche selbst tätig ist ... Wir haben es versucht und wurden teilweise fündig, was nicht ganz so einfach war, denn wir hatten über die Ausmaße der Felder andere Vorstellungen.
2.) Es lässt sich im Süden Frankreichs herrlich leben. Und bei den Ausentemperaturen schmecken die bekannten Roséweine der Region vorzüglich!
3.) Das fotografieren der Felder ist vielerorts von den Besitzern nicht mehr gerne gesehen, wenn nicht gar inzwischen verboten! Leider tragen hier die Touristen eine enorme Mitschuld, weil viele nicht respektvoll mit fremden Eigentum umgehen und oft eine Schneiße der Zerstörung hinterlassen.