Loch Lomond
Im Loch Lomond Nationalpark angekommen, wollen wir eigentlich gleich nach einer Übernachtungsmöglichkeit suchen, denn die meisten Camping-Plätze sind am untern Teil vom See und so wollen wir einfach wild campen. Leichter gesagt als getan. Durch die Nähe zu Glasgow ist der Nationalpark ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel und das heißt, wildcampen unterliegt strengen Auflagen. Man braucht eine Permit, die es natürlich nur in begrenzter Anzahl gibt und die man im Vorfeld besorgen muss.
Und so fahren wir am wunderschön gelegenen See entlang die Küste nach Süden – ohne irgendeine Möglichkeit zu finden, wo wir anhalten geschweige denn übernachten könnten. Und das Wetter wird immer schlechter, inzwischen regnet es in Strömen.
Uns bleibt eigentlich gar nichts anderes übrig, als in Richtung der Campingplätze zu fahren. Das bedeutet, um die Südspitze des Sees herum zu fahren um am Ostufer dann wieder zurück. Super. Als wir endlich am ersten Campground ankommen, stehen wir vor verschlossener Tür – es ist kurz nach sieben Uhr. Es gibt zwar noch haufenweise Pitches, aber die Schranke verwehrt uns die Einfahrt. Sonst kennen wir das System, dass man am Eingang Infos über noch unbelegten Pitches ausweist und dann am nächsten Morgen zahlt, aber eben leider nicht hier.
Da Micha auf der engen Straße nicht wenden kann, fahren wir weiter. Dabei kommen wir durch Zufall am nächsten Campground vorbei, die Schranke ist allerdings auch schon unten. Ohne wirklich dran zu glauben, laufen wir an die Rezeption. Dort hängt ein Schild, 'Late Arrivals' können David bis 22 Uhr unter folgender Nummer anrufen. Gerade als wir drüber nachdenken, ob wir das wohl machen, kommt David schon ums Eck und wir können uns doch tatsächlich noch einen Pitch aussuchen. So stehen wir knapp am Wasser, der Campground liegt wunderschön am Ufer des Loch Lomond, und zahlreiche Bäume bewalden diesen außergewöhnlichen Platz. Hier lässt es sich wirklich aushalten. Der Regen hat zwar nicht nachgelassen aber wir kochen uns noch eine leckere Kleinigkeit und fallen danach erleichtert in unsere Betten.