Danach beginnt der Rundgang. Die Hütten, die aus Kuhdung gebaut sind – da feuchter Lehm in dieser trockenen Gegend Mangelware ist – stehen im Kreis um einen eingezäunten Bereich, in den nachts die Ziegen und Kühe getrieben werden. An diesem Zaun hängt auch der ganze Perlen-Schmuck, den die Massai tragen und natürlich auch an die Touristen verkaufen. Wir krabbeln in eine dieser kleinen, engen, dunklen und stinkigen Hütten. Die Hütten gehören immer den Frauen, die Männer können sich jeden Abend überlegen, zu wem sie auf die Ziegenhaut hüpfen. Es ist stockdunkel und stinkt nach Rauch. Es gibt keinen Rauchabzug, da der Rauch die Moskitos abhält.
Als Dank, dass wir in die Hütte durften, müssen wir jetzt auch ein bisschen Schmuck kaufen – war ja irgendwie klar. Nachdem wir uns beide was ausgesucht haben, zeigt uns der Häuptling noch den Schmuck von einer seiner Frauen. Und schon wieder kaufen wir ein.
Dann geht es noch in die Massai-Schule, ein wackeliger Holzverschlag. Die Kinder singen uns erstmal ein Lied, dann darf einer der Kinder zeigen, was sie schon alles können: Zählen auf 30 in englisch und Suaheli. Und, Überraschung: Wir werfen Geld in die Spendenbox, die dort hängt, damit die Kinder ein richtiges Schulgebäude bekommen. Aus Kuhdung, fragt man sich?
Alles in allem ist unsere Erfahrung bei dieser auserordentlichen Kultur sehr ernüchternd. Die Massai sitzen den ganzen Tag rum, ziehen den Touris das Geld aus der Tasche, laufen ab und an in die Stadt, um ihre Handys (!!) aufzuladen, ernähren sich von Fleisch und Tierblut und wohnen in Häusern aus Scheiße. Da stellt sich doch die Frage: sind sie tatsächlich so überzeugt von dieser primitiven Lebensweise, oder sind sie einfach nur blöd und faul?