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Unsere Campsite am Ufer des Zambezi bietet zu jeder Tageszeit einen spektakulären Anblick.
The Mighty Zambezi -
Am gegenüberliegenden Ufer scheint das Gras grüner zu sein.
Sanfter Riese -
Für ein paar Sekunden färbt die Abendsonne die Landschaft glutrot.
Lorem Ipsum
Selbstfahrer-Safari mit Allrad und Dachzelt: Wir erkunden Zimbabwes große Parks Mana Pools, Matusadona & Hwange.
Anreise
Mana Pools Nationalpark
Traumhafte Kulisse am Ufer des Zambezi
Park Office
Campsite 21
Das Dachzelt
In der schon einsetzenden Dämmerung bauen wir zum ersten Mal unser Dachzelt auf. Wir verwenden das vordere der zwei Zelte, damit wir bequemer an unser Equipment im Canopy kommen. Die Schnallen zum Festzurren der Abdeckhaube aus LKW-Plane werden gelöst, die Haube lassen wir einfach auf dem Dach zwischen den zwei Zelten liegen. Der Zeltboden ist mit einer Winkelschiene in der Mitte halbiert und wird in Fahrtrichtung auf die linke Seite des Fahrzeugs in die Waagrechte geklappt und dann mit einer ausgefahrenen Aluminiumleiter, deren Länge mit zwei Bolzen arretiert wird, gehalten.
Klingt wackelig – ist aber stabiler, als es sich anhört. Der Zeltboden würde auch nicht gleich herunter knicken, wenn die Leiter aus irgendeinem Grund wegrutschen würde. Soweit die Theorie. Das Überzelt wird noch mit separaten Stangen abgespannt, nur scheint dieses System nicht ganz durchdacht zu sein, denn das Überzelt fängt schon in der leichten Abendbrise zu flattern an und lässt den Stoff ständig an das Zelt klatschen. Mal sehen, wie sich das dann beim Schlafengehen entwickelt!
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18:00 Uhr – Die untergehende Sonne färbt den Himmel rot und die Farben spiegeln sich im ruhigen Wasser des Zambezi. Wir sitzen an unserem Campingtisch, trinken ein kaltes Windhoek-Lager, beobachten neugierig unsere neue Umgebung und knabbern Biltong.
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18:30 Uhr – In der Ferne ziehen Elefanten vorbei und stapfen in einer bemerkenswerten Gelassenheit über den Campingplatz. Einer stellt sich doch tatsächlich auf die Hinterbeine, um noch ein paar Blätter weiter oben im Baum zu erhaschen. Die Elefanten hier im Park sind ja berühmt für ihr Verhalten und wir begnügen uns mit einem schlechten Handy-Foto.
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19:00 Uhr – Ein wenig später sehen wir die Hand vor Augen schon nicht mehr und wir hören ein Getrappel, das uns auf dem Weg zur Toilette entgegenkommt. Im Schein der Taschenlampe erkennen wir dann eine komplette Büffelherde, die wie eine große zähe Masse die 'Ablution-Blocks' regelrecht umspült. Okay, verschieben wir eben den Gang zur Toilette.
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20:00 Uhr – Als das Mondlicht den Platz erleuchtet, schält sich überraschend eine Silhouette aus dem Dunkel und kommt hinter unserem Auto hervor – eine Tüpfelhyäne! Schaut zwar nur kurz um die Ecke, ob es etwas interessantes gibt, trottet dann unbeirrt weiter, ist mit einer Schulterhöhe von knapp 90 cm aber beeindruckend groß! Ganz schön viel Verkehr hier denken wir und wollen gar nicht daran denken, wie das so weiter gehen wird und wer noch alles zu Besuch vorbeikommen könnte.
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20:30 Uhr – Wir haben den Gang zur Toilette überlebt, nachdem Einer dem Anderen das Umfeld gesichert hat und krabbeln zum ersten Mal die Leiter hoch in unser Zelt und schlüpfen in unsere Schlafsäcke.
Tag 2
6:30 Uhr – Wir strecken die Nase aus unserem Zelt und atmen die klare Morgenluft am Ufer des Zambezi ein. Leicht verfroren machen wir Kaffee. Oder zumindest mal heißes Wasser, was auf dem kleinen Gaskocher eine Ewigkeit zu dauern scheint. War es tagsüber um die 25 bis 30 Grad warm, ist es bei ca. 8 Grad empfindlich kalt in der Nacht!
Eine Familie von Meerkatzen huscht über den Platz und um das Auto herum.
Wir müssen aufpassen, dass diese frechen Affen nicht klauen, was nicht niet- und nagelfest ist.
Safari
Kurz darauf sind wir auf Safari! An der Mündung des trockenen Chiruwe River hat es lediglich direkt am Zambezi noch ein wenig feuchte Stellen. Wir entdecken ein riesiges Krokodil, das sich langsam unter den Wasserpflanzen entlang schiebt.
Noch ein paar Vögelchen und dann erkunden wir noch ein wenig die Umgebung, bevor wir den Nachmittag auf unserem Platz verbringen. Mittags gibt es erstmal Chili mit Hackfleisch und Reis. Solange die Kühlbox noch Leistung hat, müssen die verderblichen Lebensmittel eben zuerst aufgebraucht werden. Plötzlich hören wir Geschrei auf dem Platz der Nachbarn. Aufgeregtes, zielloses Herumrennen verrät einen hinterhältigen Überfall der Meerkatzen auf das Hab und Gut der Camper – das sich jetzt anscheinend in verschiedenen Bäumen befindet. Was auch immer entwendet wurde, ist jetzt weg. Fluchend und wild gestikulierend versuchen die Menschen die Affen mit einer Elektroschockpistole zu tasern. Kommt davon, wenn man das Auto mit geöffneten Türen stehen lässt.
Weit genug entfernt aber stets präsent. Und damit niemand die Tiere übersieht, wird einem dies lautstark mitgeteilt.
Revierkampf!
Im Fluss direkt vor uns kommt es zu einem Show-Down zweier Nilpferdbullen. Ein wüster Kampf um eine handvoll von Weibchen auf einer kleinen Insel inmitten des Gewässers. Stundenlang geht es vor und zurück, die Kontrahenten beäugen sich kritisch von allen Seiten. Die Spannung entlädt sich binnen Sekunden in einer wüsten Beiß-Orgie, bei der die Tiere fast ganz aus dem Wasser steigen. Der alte Bulle kann sein Revier erfolgreich verteidigen und setzt dem Eindringling noch nach, ehe dieser in den Fluten verschwindet.
Kanyemba
Am Nachmittag spaziert eine junge Elefantendame mit ihrem Nachwuchs über den Platz und verzaubert alle Anwesenden. Das Kalb ist erst ein paar Wochen alt und stolpert tollpatschig hinter seiner Mutter her.
Kurz vor Sonnenuntergang stillt ein Elefant seinen Durst am Flussufer, direkt an der Stelle, an der wir den ganzen Nachmittag verbracht hatten. Die erste 'Naherfahrung' mit einem faszinierenden Tier, dass unsere Gegenwart duldet, solange es den nötigen Freiraum bekommt und man ihm nicht im Wege steht. Letzteres ist manchmal gar nicht so einfach, weil die anderen Touristen weniger sensibel zu sein scheinen oder, um ein besseres Foto machen zu können, die Situation oft nicht vorsichtig genug einschätzen.
Tag 3
Anny möchte den Sonnenaufgang erleben und so stehen wir um 5:30 Uhr auf und warten mit einem heißen Kaffee darauf, dass sich eine glutrote Scheibe über den Horizont erhebt. Danach gibt es ein zünftiges Trapperfrühstück: Rührei mit Schinken und Baked Beans! Nur das Wetter macht nicht so ganz mit. Der starke Wind treibt Wolken vor sich her und der Himmel ist grau verhangen, das Licht zum fotografieren nicht optimal. Wir beschließen, einfach abzuwarten und machen es uns gemütlich. Micha bringt unseren Wasservorrat wieder auf 10 l und pumpt mit unserem Filter fleißig unsere 2 Kanister voll. Am späten Vormittag schauen wieder unsere zwei Lieblings-Elefanten vorbei und lassen sich von ihrer festen Route auch nicht abbringen.
Zum Mittagessen wird jetzt die Kühlbox entleert: Es gibt das allerbeste Entrecote mit Butternut-Kürbis. Inklusive Sonnenbrand gratis. Wir verbringen den Nachmittag am Wasser. Der kräftige Wind ist inzwischen angenehm und lässt uns die Temperaturen von 30 Grad gut aushalten. Wir machen viele Bilder, versuchen sogar ein paar Langzeitbelichtungen - das Licht verändert sich jetzt fast minütlich und wir können uns gar nicht entscheiden, was wir alles dokumentieren wollen. Wir versuchen auch Vögel zu fotografieren, die machen aber nicht mit, und die Ausbeute ist eher mau.
Als Sundowner öffnen wir heute eine Flasche Rotwein, die uns den Abend lang begleitet. Wir machen eine Langzeitbelichtung von unserem Fahrzeug mit aufgebauten Zelt und beleuchten das Innere mit unserer Campingleuchte. Um 20:00 Uhr bekommen wir wieder Besuch von Carla und dort wo die Hyäne im Dunkeln verschwindet sehen wir sich plötzliche einen anderen Umriss in der Dunkelheit abzeichnen: ein Hippo! Hoppla, jetzt müssen wir ein wenig aufpassen, das ist ein wenig zu früh draußen. Aber so ist es nun mal und es hat uns nicht davon abgehalten, trotzdem zur Toilette zu gehen. Kaum sind wir im Bett, kommt ein Wind auf, der uns daran zweifeln lässt, dass unsere Zeltkonstruktion hält. Trotz des Rotweins ist an Schlaf kaum zu denken, es pfeift und rüttelt und das Überzelt klatscht ständig an die darunterliegende Zeltbahn. Es ist nur noch laut und nervig. Irgendwann lässt der Wind dann aber nach und wir schlummern endlich ein.
5:45 Uhr: Sonnenaufgang. Und viel schöner als gestern – die Sonne taucht die ganze Welt in ein gold-orangenes Licht.
Tag 4
Eine Stunde später sind wir bereits auf Safari. Wir sind wieder an der Mündung des Chiruwe River und sehen eine kleine Herde Wasserböcke und Büffel im Gegenlicht der Morgensonne. Am Flussufer liegt ein riesiges Krokodil und wir fahren ein wenig in die private Concession von Nkupe hinein – dort haben wir Geier landen sehen. Wir kommen aber leider nicht nah genug heran, das Gelände lässt es nicht zu. Und so sehen wir nur noch einen Wildhund-Popo, der hinter den trockenen Sträuchern verschwindet.
Elefanten zum Anfassen!
Wir haben gerade alle Spuren vom Mittagessen beseitigt und sitzen auf unseren Campingstühlen im Schatten unseres Hausbaumes, als Kanyemba abermals vorbeikommt. Aber irgendwie ist etwas anders: Die Elefantenkuh hat angehalten und beobachtet uns. Plötzlich dreht sie bei und läuft langsam auf uns zu. In aller Ruhe kommt sie näher, hält aber respektvoll Abstand. Uns schlägt das Herz bis zum Hals und wir bewegen uns keinen Millimeter. Jetzt keine ruckartigen Bewegungen – selbst der Foto bleibt jetzt auf dem Schoß. Verdammt, das ist nah!
Verlegen zupft Mutti ein paar Blätter hier und da, das Kleine ist neugierig und kommt bis auf eine Armlänge an uns heran. Es ist zum Anfassen nahe und wir sind nicht sicher, wie Mutti diese Nähe zu uns findet. Aber die Elefantenkuh ist tiefenentspannt und der Kleine läuft nach kurzer Zeit wieder zu seiner Mutter. Die zwei haben sich lediglich vorgestellt und nun suchen sie sich einen Weg zum Trinken am Flussufer. Okay, das war aufregend. Als die Zwei am Ufer von dannen trotten, kommt aufgeregt ein Engländer vorbei und meinte nur trocken, ob wir alle Wimpern haben zählen können. Ja, konnten wir tatsächlich …
Für einen Augenblick verharrt das Impalla im Gegenlicht der untergehenden Sonne, bevor es flink in die nahende Nacht eilt.
Mitten drin statt nur dabei.
Und natürlich noch ein paar Tiere drum herum. Und vielleicht noch ein eiskaltes Zambezi Lager ;-)
2. Zelt auf dem Dach ist definitiv besser als Zelt auf dem Boden. Es gibt einem eine gewisse Sicherheit, die nicht zu unterschätzen ist.