Elephant 101
Auf Tuchfühlung
Intermezzo 1
Wir wachen auf – es stinkt nach Elefant!
Aber so intensiv haben wir das selten gerochen. Wir spähen durch das Moskitonetz aus dem Zelt und erblicken lediglich eine graue Wand. Da steht doch einer direkt vorm Zelt! Vorsichtig und leise drehen wir uns auf den Bauch und beobachten durch das Kopfteil unseres Zeltes, wie das Tier langsam an uns vorbeizieht. Der Elefant schaut uns direkt in die Augen und läuft um das Auto herum.
Hätten wir nur mehr Platz zwischen Kühler und dem gemauerten Grill gelassen! Zu unserem Erstaunen passt das Tier mit der grazilen Leichtigkeit einer Ballerina durch die Lücke und fängt an dem Baum zu knuspern an, an dem wir parken. Es ist total faszinierend, wie das große Tier sich bewegt, ohne an irgendetwas anzustoßen!
Trotzdem sitzen wir inzwischen aufrecht in unserem Zelt und haben die Beine angezogen, falls der Elefant trotzdem anstößt und das überhängende Teil des Zeltes einfach vom Auto herunterfällt. Wer weiß, wie schusselig das Tier ist. Sicherheitshalber überlegen wir uns einen Plan B für den Worst-Case, wie und wo wir am besten das Zelt verlassen können, man kann ja nie wissen ...
Fasziniert hören wir, wie der Elefant die Äste des Baumes bricht und mit seinen großen Backenzähnen lautstark zu Brei zermalmt. Tolle Geräuschkulisse – das Herz hängt im Hals, der Körper voller Adrenalin. Wir fühlen uns, als ob wir 8 Tassen Kaffee getrunken hätten. Gefühlte Stunden später verschwindet der Eli in Richtung Zaun und wir beruhigen uns wieder. Vor lauter Aufregung können wir aber nur schwer wieder einschlafen.